FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Nahrungsmittel-Vernichtung! (Hochdeutsch)

29.10.2019
Wie der Gotthold, bin auch ich ein begeisterter Fußballfan und oft live in Aubstadt, Großbardorf oder irgendwo anders bei uns auf dem Fußballplatz dabei. Zu den höheren Klassen gehe ich hauptsächlich wegen des Fußballs, bei den Spielen der unteren Klassen freut es mich, dass es dort das Bier noch in Flaschen gibt und nicht aus einem Plastikbecher getrunken werden muss. Anscheinend sind die Köpfe in der B-, A- oder Kreisklasse härter als weiter oben und würden deshalb einer geworfenen Bierflasche standhalten. Wenn ich Bundesliga im Fernsehen schaue, fallen mir Sachen auf, die man bei näherer Betrachtung nicht glauben kann. Hat mit dem Fußball nur am Rande zu tun, wie ihr euch bei mir denken könnt. Die Dortmunder Südtribüne zum Beispiel, die berühmte „Gelbe Wand“: beste Stimmung, alles in schwarz-gelb, gigantisch, unglaublich, Fußball pur, unwiderstehlich! Aufgefallen ist mir, dass es bei einem Torjubel in Dortmund auf der „Süd“ immer spritzt wie blöd, weil jeder Fan, der einen Bierbecher in der Hand hat, die Arme nach oben reißt, im Freudentaumel absichtlich seinen Bierbecher leer macht und alles auf die armen Teufel in den unteren Reihen schüttet. Ich, als gut und sparsam erzogener Mensch, störe mich daran genauso wie an den unseligen Bierduschen, die es bekanntlich seit ein paar Jahren nach Siegerehrungen gibt. Was Dortmund betrifft, habe ich mal gerechnet. Auf der Südtribüne stehen bei jedem Spiel so um die 25.000 Leute. Geschätzt 24.500 von den 25.000 sind Biertrinker, aber nicht jeder hat eines oder bringt nachmittags um halb vier noch eines rein. Rechnen wir mal vorsichtig, dass 15.000 Fans während des Spiels Bier trinken. Wenn der 0,4er-Becher im Schnitt halbvoll ist (manche haben gerade frisch geholt, bei anderen ist nur noch ein „Nägle“ drin) schwappen in jeder Sekunde des Spiels grob geschätzt 3.000 l Bier auf der Südtribüne herum. Und wenn dann ein Tor für die Dortmunder fällt, werden beim ekstatischen Torjubel die 30 Hektoliter Bier mit einem Schlag verschüttet und damit vernichtet. Damit sind neben dem Bier grob geschätzt auch ungefähr 20.000,- € beim Teufel. Verrückt, oder? Und jetzt stellt euch vor, es fällt ein Tor, es gibt den Videobeweis und wegen Abseits wir das Tor zurückgenommen. 3.000 l Bier und 20.000,- € für nix und wieder nix beim Teufel! Zur Beruhigung: die Biersorte, die in Dortmund ausgeschenkt wird, nennt sich „Brinkhoffs“. So groß ist der Schaden unter diesen Umständen damit nun auch wieder nicht ….. Servus, der Eustach.

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