FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Sprüche und Lebensweisheiten (Hochdeutsch)

12.03.2024

Weil die Fastenzeit, in der wir jetzt mittendrin stecken, neben der Advents- und Weihnachtszeit eine der wenigen Perioden im Jahr ist, in der man zumindest mal etwas Zeit zum Sinnieren und Nachdenken hat, will ich mich heute mit Sprüchen und Lebensweisheiten befassen. Nichts bringt unser Leben so kurz und prägnant auf den Punkt, wie ein guter Spruch. Oft ist es Quatsch, aber es steckt trotzdem ein Körnchen Wahrheit darin. Zum Beispiel in „Wer mit Schulden stirbt, hat Gewinn gemacht.“ Oder bei „Forscher haben herausgefunden, dass Geburtstage gesund sind. Leute, die öfters Geburtstag haben, werden älter.“ Oft geht es in Sprüchen auch um die Ehe und das Verhältnis zwischen Mann und Frau. Drei schöne Beispiele hierzu: „Tochter: „Mama, was bedeutet Ehe?“ Mutter: „Die Ehe ist nur ein lustiges Wort für die Übernahme eines erwachsenen männlichen Kindes, dessen Eltern nicht mehr dazu in der Lage waren, die Situation zu bewältigen.“ Oder: „Eine Partnerschaft/Ehe funktioniert, wenn der Mann tut, was die Frau denkt, bevor sie es sagt.“ Uns (von Charles de Gaulle!): „Ein Mädchen, das einen Soldaten heiratet, macht nie eine schlechte Partie. Ein Soldat versteht zu kochen, kann nähen, muss gesund sein, und das Wichtigste: Er ist unbedingt daran gewöhnt, zu gehorchen.“ Ja, ja, Mann und Frau - die alte Leier. Auch der trotz aller Bemühungen immer noch grassierende Bürokratiewahnsinn führt immer wieder zu schönen und zutreffenden Sprüchen: „Die zehn Gebote sind deswegen so kurz und logisch, weil sie ohne die Mitwirkung von Juristen entstanden sind.“ Auch wahr! Und manchmal lernt man auch etwas dazu, wenn man in Büchern oder im Internet Sprüche liest, über die man sich normalerweise gar keine Gedanken macht. Die nicht sehr charmante Aufforderung „Halt die Klappe!“ hat einen ganz praktischen Hintergrund und erscheint dann gar nicht mehr so böse. „Halt die Klappe!“ kommt aus dem Klosterleben, wenn gebetet wurde. Wenn da jemand von seinem Klappstuhl aufgestanden ist, ohne „die Klappe zu halten“ und vorsichtig hochklappen zu lassen, hat es Krach gemacht und dann hat es von allen anderen Stühlen her gezischt: „Halt die Klappe!“ = „Sei still!“ Wieder etwas gelernt. Zum Schluss noch ein schöner Spruch, der auch gut zum Zeitunglesen passt (macht, wie das Lesen allgemein ja auch oft müde): „Faulheit ist die Kunst, sich auszuruhen, bevor man müde wird.“ Servus, der Eustach.


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