Fredis Glosse
Eine Frau fürs Leben im Punschwald finden? Unmöglich! | 02.12.2025 |
Letzte Woche war ich auch einmal in Bad Neustadt im „Punschwald“ – und ich muss ehrlich sagen: schön gemacht! Viel Liebe zum Detail, gute Versorgung mit Essen und Getränken und auch sonst: kein Grund zur Klage! Nur eines: Für Männer und Frauen, die eine Frau bzw. einen Mann fürs Leben suchen – und die in den vergangenen Jahren die „Alm“ erfolgreich als Braut- bzw. Bräutigamschau genutzt haben – wird’s schwierig! In der „Alm“ hast du die schwere Holztür aufgestoßen, dich durch den als Windfang dienenden Vorhang gewurschtelt, und wurdest schlagartig von allen Leuten gesehen. Und du selbst konntest – nachdem die erste Scham abgelegt war – genau beobachten und registrieren, wer alles da ist und ob eventuell jemand des jeweils anderen Geschlechts da ist, mit dem sich vielleicht etwas ergeben könnte. Ähnlich beim „Marktplatzsommer“: Sommer, hell, riesig – und gute Chancen, jemanden näher kennenzulernen. Im Punschwald: nicht einfach. Du gehst hinein, stehst zunächst auf eine Art kleinen Marktplatz, getaucht in ein seltsam grünes Licht, schaust dich brautschaumäßig um – und siehst: nichts! Die vielen Krippen sind so geschickt hinter den vielen Bäumchen versteckt, dass du Mühe hast zu erkennen, wer überhaupt da ist, ohne extrem neugierig zu wirken. Tja, es ist heute nicht einfach für einen jungen Mann, eine Frau zu finden. Früher haben das Oma und Opa oder Mutter und Vater erledigt (man wurde landwirtschaftlich „verschmust“). Später gab es jede Menge Möglichkeiten beim Tanz, im Fasching, auf der Kirmes oder bei den unzähligen Bierzelt-Festlichkeiten. Erst kürzlich war wieder ein Ehepaar (aus „Alschlamm“) in der Zeitung, das eiserne Hochzeit hatte und sich beim Tanz im altehrwürdigen „Schwarzen Adler“ kennengelernt hatte. Heute aus zwei Gründen nicht mehr möglich: Erstens gibt es kaum noch Tanzveranstaltungen, zweitens steht der „Schwarze Adler“ inzwischen in Fladungen im Museum. Zwischendurch gab es die Diskotheken wie „Astoria“ in Bad Königshofen, „Glashaus“, „Pinocchio“, „Musikpark“, „Fun“ oder „Filou“ in Bad Neustadt. Heute? Absolute Fehlanzeige! Viel zu wenige Möglichkeiten, jemanden kennen- und lieben zu lernen. Keine Discos, keine Wirtschaften, keine Bierzelte mehr. Nach der Kirche, an der Milchsammelstelle oder notfalls im Wartezimmer der Raiffeisen- oder Sparkasse hätte es früher mal klappen können – alles Vergangenheit! Bleibt das vermaledeite Internet mit Dating-Plattformen, die verzweifelt und für viel Geld Menschen zusammenbringen wollen. Allzu oft klappt es offenbar nicht – und so werden die „Junggesellen“, wie man sie früher nannte, immer mehr. Und wieder einmal mein alter Spruch: Die Junggesellen – ein ganz besonderer Menschenschlag. Sie vermehren sich nicht, sterben aber trotzdem nie aus … Servus, der Eustach. |
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